Der Wolgadeutschen Heimatlied
gedichtet von Dr. Leon Bucholtz.
(Melodie: „Wo Kraft und Mut“)
Du Heimatland! Das mit dem Wolga Bande
In Berg und Wiese sich zusammenschließt,
O Heimatland! Wir geben Dir zum Pfande,
Das Blut, das deutsch in unsern Adern fließt.
Auf Einem Stamm gewachsen,
Aus Preußen oder Sachsen
Vom Schwarzwald bis zum fernen Ostseestrand
Ihr Brüder hört’s, Reicht Euch die Bruderhand!
Du Heimatland! Du sollst dem Enkel melden
Vom Ahnen, der die erste Sichel schwang,
Vom Bocksbart, Urwald und von unsern Helden,
Bis deutscher Pflug Dich deutsche Axt bezwang.
Von Überfällen, Morden,
Vom Kampf „Kirgiser“-horden
Der Väter Schar, das Schwert in fester Hand,
Bewahrten uns das teure Heimatland.
Du Heimatland! Und sollten Menschen schweigen
Sagt doch das Denkmal mit dem Manifest.
Das Herrscherwort gab’s deutschen Mann zu eigen
Von Nord nach Süd, vom Osten fort zum West.
Wird man dies Recht zerschmettern
Dann wahrt in Sturm und Wettern
Euch Euer Land. Ihr Brüder stammverwandt
Gehorcht der Pflicht Gebot mit Herz und Hand.
Du Heimatland! Du hast den Schwur vernommen
Der Maid dem Mann in deutscher Eigenart.
Selbst dann noch als uns Fremdes längst gekommen
Und mehr noch änderte die Gegenwart
Drum! eh’ mein Lied verhalle
Hoch donnernd Hoch erschalle
Des Haufes Krone! Heimat froh vertrau
Der Tugend an dem Herd der deutschen Frau.
Du Heimatland! Von treuen Söhnen höre,
Wie unsre Losung Dir zu Ehre heißt.
Die Fahne hoch! Ob arm ob reich Er schwöre:
„Im Glauben fest, getreu und deutsch im Geist.“
Den Eid, den werden halten
Wir Jungen und wir Alten
Fest steht und stark sodann in guter Hand
Das deutsche Volk am lieben Wolgastrand.
[1909]
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