Geschichte der Wolgadeutschen
Приложение к статье: Деш Адам

Über die Primiz von Adam Desch

Pfeifer. Gouv. Saratow. Am 29. April feierte der hochw. Neopresbyter Adam Desch in der hiesigen Pfarrkirche, in Anwesenheit von 7 Geistlichen und drei bis viertausend aus nah und fern angekommener gläubigen Seelen, unter großem Jubel seine Primiz. Die Vorbereitungen zu dem Feste begannen schon am Tage vorher, indem man die Straßen reinigte, die Häuser mit Fahnen schmückte, aus Blumen einen Ehrenkranz, aber auch eine Dornenkrone windete.

Unter Glockengeläute und Lobgesängen wurde der hochw. Primiziant im Hause seiner hochbeglückten Eltern abgeholt und in festlichem Zuge in die Kirche begleitet. Am Hochaltare angekommen, wurde das „Veni creator“ angestimmt und vom Sängerchor unter Leitung des bereits 22 Jahre ununterbrochen im Dienste stehenden Chorführers, Herrn Jos. Baier, in hervorragender Weise ausgeführt. Punkt 10 ½ Uhr begann das Levitenamt; als Diakon und Subdiakon dienten P. Ferd. Hirsch und P. Fl. Schulz. Der Chor begleitete in dreistimmigem Gesange den feierlichen Gottesdienst. Nach dem Evangelium bestieg der hochw. P. Jos. Baumtrog die Kanzel, von wo er in ergreifenden Worten die Festpredigt hielt. Der Text war: „Das Opfer des Lobes ehret mich, und darin ist der Weg, auf welchem ich ihm zeige das Heil Gottes.“

Der Festgottesdienst dauerte bis 1 Uhr nachmittags. Mit dem Segen des Primizianten und einem feierlichen „Te Deum“ nahm die Feierlichkeit ihren Schluß.

Klemens Weiß.


Klemens, Nr. 34 vom 19. Mai 1904, S. 266.