Geschichte der Wolgadeutschen
Приложение к статье: Оношко Габриель

Über das Testament des Kanonikus Onoschko

Saratow. Wie an dieser Stelle des öftern mitgeteilt wurde, hatte der Kanoniker des Tiraspoler Kathedralkapitels G. Onoschko dem Tiraspoler Seminar 12000 Rbl. zu Stipendien testamentarisch vermacht. Unglücklicherweise ging das Testament verloren, und da es nur ein häusliches war, so konnte es nicht wieder hergestellt werden. Bezüglich des Vermächtnisses unterlag der letzte Wille des Verblichenen nicht dem geringsten Zweifel, doch weigerten sich die Erben, die vermachte Summe auszubezahlen. Der dadurch eingeleitete Prozeß durchlief alle Gerichtshöfe. Überall wurde stets zu Gunsten der Erben entschieden, und diese Entscheidungen hat nun der höchste Gerichtshof, der Regierungssenat, bestätigt. Rechtlich ist somit Kan. Onoschko ohne Testament gestorben, daher erhält die Kathedralkirche den vierten Teil seines beweglichen Vermögens. Derselbe wird ungefähr 4500 Rbl. betrogen, wovon jedoch 1000 Rbl. Prozeßunkosten abgehen. Zwei Brüder des Kan. Onoschko haben versprochen, die nötige Summe für die Seminarstipendien einzutragen.


Klemens, Nr. 18 vom 2. Februar 1905, S. 263.